SABINE SCHRÜNDER | Eva - 05

Eröffnung: Freitag, 20. März 2009, 19.00 Uhr
Ausstellung: 21. März bis 11. April 2009
 
Wir freuen uns, Sie zur zweiten Einzelausstellung von Sabine Schründer in der Galerie Loris einladen zu dürfen. Der Werkzyklus Eva-05, der 2008 in Japan entstand, ist nun erstmalig in Deutschland zu sehen. 

Schwerpunktthemen wie die Stellung des Individuums in der Gesellschaft, dessen Funktionsweisen innerhalb vorgegebener Strukturen wie auch Dynamiken zwischen Gruppe und Einzelpersonen sind auch die Grundlage für ihre neue Arbeit. 

In einem installativen Ausstellungskonzept führt Sabine Schründer die Medien Fotografie und Video zusammen. Ein Block mit sieben Monitoren zeigt sieben Portraits von Menschen in verschlossen wirkenden, gleichsam rätselhaften Posen. Größtenteils dem Betrachter abgewandt, werden die Bilder zusätzlich durch eine leichte Unruhe im Videobild aufgeladen. Diesem Block anonymer und isoliert erscheinender Personen stellt Schründer fünf Fotografien aus dem urbanen Raum gegenüber, deren hoher Abstraktionsgrad den Betrachter zunächst in eine sinnbildliche wie auch strukturell systemische Dimension entführt. 

Seit ihrem letzten Aufenthalt in Japan vor zehn Jahren und dem damals entstandenen Buch „Eva-04“ hat Sabine Schründer ihre Thematik vertieft, allerdings ihre Arbeitsweise deutlich verändert. Bildeten damals ein offener Blick auf das Fremde, das spielerische Mischen verschiedener Bildästhetiken und das Zusammenführen lockerer Assoziationskomplexe Kernpunkte ihrer Arbeit, misst Schründer dem Einzelbild als Surrogat künstlerischer Überlegungen heute eine viel zentralere Bedeutung bei. Die Reduktion auf wenige, metaphorisch dichte Bilder, wendet sich gegen sequenzielle oder narrative Arbeitsansätze und führt den Betrachter so in ein Gefüge aus Ahnungen, Symbolen und Zeichen. 

Ein Busch verliert seine roten Blüten, die sich in einer präzisen Linie am Straßenrand sammeln – eine Grenze? Frei schwebende Container, richtungsgebende Absperrungen, hoch aufragende Wände, ein Gewirr aus Kabeln, Leitungen, Zebrastreifen. Die Bildsprache von Sabine Schründer ist hier weniger analytisch, nüchtern oder objektiv gehalten. Vielmehr konfrontiert sie uns mit ihrer vielschichtigen, assoziativen und bisweilen poetisch anmutenden Interpretation eines gesellschaftlichen Status Quo und den sich darin befindenden Gruppen und Individuen.

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