JAN LEMITZ | Europakorrektur

Europakorrektur

 

Im Zentrum dieser Installation steht die Geschichte der Idee des Eurotunnels zwischen Calais in Frankreich und Dover in Großbritannien. Der Tunnel steht für die Unterscheidung zwischen geduldeter und unerwünschter Mobilität. Im metaphorischen Sinne ähnelt er in seiner Funktionsweise einem optischen Mittel der Sichtbarmachung, das Kontrollmechanismen des Grenzregimes und subversive Praktiken, die diese untergraben, erkennen lässt, dabei aber selbst im Verborgenen bleibt.

 

Mit Material aus verschiedenen Quellen werden fotografische Spuren vermeintlich unzusammenhängender Ereignisse miteinander verknüpft. Die Bilder stammen aus offiziellen Archiven, privaten Beständen oder sind im Kontext der Recherche vor Ort entstanden. Sie ergeben neue Konstellationen innerhalb eines neuen Archivs.

 

Als Überbegriff verweist Europakorrektur auf die Dichte von Brüchen und Widersprüchen an der Oberfläche einer scheinbar zusammenhängenden europäischen Identität . Er deutet auf die Notwendigkeit, bestehende offizielle Darstellungen durch neue informelle Erzählweisen zu ersetzen – seien sie politisch, narrativ oder visuell.

 

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